BESETZUNG DER HOHENZOLLERNSTRASSE59

Wer in der Nacht des 17 auf den 18.12.2017 an der Hohenzollernstraße auf die Trambahn oder den Nachtbus wartete, oder zu Fuß auf dem Weg zum nächsten Ziel war, dem bot sich ein, für München leider sehr untypisches Bild: Aus einem Femster des Hauses mit der Anschrift Hohenzollernstraße 59, direkt an der Tram und Bushaltestelle, hing eine weiße Stoffbahm etwa 9 Meter an der Hauswand herunter. In schwarzen Buchstaben war das Wort ‚BESETZT‘ zu lesen, eingerahmt von einem Anarchie-Zeichen und einem Besetzer-Zeichen. An den verammelten Türen des Leerstandes prankten drei Plakate mit folgendem Statement:

 

HAUSBESETZUNG

Der Hohenzollernstraße 59

München ist eine Stadt der Reichen. Menschen, die zu wenig Geld haben, werden aus ihren Wohnungen vertrieben, an den Stadtrand gedrängt oder zu hoher Lohnarbeit gezwungen, um sich die hohen Mieten leisten zu können. So sind die Mieten in München in den vergangegen Jahren um 70% gestiegen. Statt günstigem Wohnraum entstehen Luxussuiten, Bürogebäude und Einkaufszentren, während für soziale und kulturelle Freiräume kein Platz ist. Ein gutes Beispiel ist der Gewerbehof an der Brudermühlstraße der derzeit Raum für Werkstätten und Ateliers bietet: er soll vom Gasteig verdrängt und nach drei Jahren letzendlich in Luxuswohnungen umgewandelt werden.

Während sich nurnoch Bonzen die teuren Mieten leisten können, Wohnungslose in der Kälte erfriehren und Geflüchtete in Barraken leben müssen, stehen gleichzeitig Häuser- wie dieses hier- leer um als gewinnbringende Spekulationsobjekte vor sich hinzuschimmeln.
Ich habe das alles satt.

Aus Protest habe ich das Haus besetzt.

Wehre auch du dich!
Gegen ein München der Schickies und Schandis!